Sonntag, 25. September 2016

2 Aufregende Wochenenden:)

Hei
Nach zwei aufregenden Wochenenden melde ich mich wieder mal vom Norden;)
Ich denke es ist am besten, wenn ich die Ereignisse dem Kalender entsprechend erzähle, und darum beginne ich mit dem letzten Wochenende.  Dann waren nämlich 2 OL Wettkämpfe und das Nammosamling. Das Nammosamling ist ein Zusammenkommen der Jugendlichen OL Läufer aus der Region. Nachdem alle das Rennen vom Samstag beendet hatten, fuhren wir darum zur Skistua, was so etwas wie die Klubhütte von Gjø-vard, meinem OL Verein ist. Als wir (meine Schwester Anna, Inger-Lise und ich) ankamen konnten wir feststellen, dass bereits das Dach der Skistua erfolgreich erklommen und eingenommen wurde. Allerdings nicht für besonders lange, denn schliesslich wollte niemand einen schlechten Schlafplatz erwischen, und so kämpften wir zuerst einmal um die Matratzen. Kurz darauf waren wir schon wieder abmarschbereit für ein kurzes Training. Es war eine Partnerübung und aufgrund meiner eher beschränkten Norwegischkenntnisse, aber dazu später mehr, war schnell klar, dass Anna meine Partnerin sein wird. Wir nahmen es eher locker und verbrachten unsere Zeit hauptsächlich damit, über Jungs (unsere Meinung darüber änderte sich später am abend noch), Fluchwörter und Essen zu quatschen, anstatt sehr fokussiert beim OL zu sein. Natürlich konnten wir es uns nicht entgehen lassen, auch ein paar jetzt sehr reife Blåbær zu probieren, denn die waren einfach zu gut um sie stehen zu lassen:)
After Blåbær eating;)

Nach dem Essen und dem offiziellen Programm, das aus einem Quiz und Marshmallow essen bestand, spielten wir sechs Mädchen dann Wahrheit oder Risiko. Unsere ersten Opfer waren dabei die jüngeren Jungs, die im gleichen Stock waren wie wir, denn wir waren zu faul um runter zu den älteren Jungs zu laufen. Unglücklicherweise wurde es irgendwann langweilig und Anna bekam die Aufgabe in SportBH und und Shorts vor den älteren Jungs zu tanzen. Als wir uns runterschlichen waren die Türen zum Saal geschlossen und als Warnung war ein Zettel an der Tür auf dem stand "ikke kom inn" was soviel heisst wie kommt nicht rein. Wir beachteten diese Warnung zwar, aber zum Glück gabs ja auch noch diese Wand, die man aufschieben konnte, und wir wollten ja auch nicht wirklich rein. Schnell wurde ein Sofa vor die Wand geschoben, Anna stand drauf, bereit zu tanzen und auf drei wurde die Wand beiseite geschoben. Was danach geschah war einfach. Wir starrten 3 Sekunden lang und Sie starrten entsetzt zurück, und dann rannten wir.....
Der Grund dafür war, dass sie offenbar kleiderlos!!!(also auch ohne Unterhose) Indoorhockey gespielt hatten. Wo auch immer sie die Kleider verloren hatten oder was sonst ihr Grund dafür war, es war nicht was wir sehen wollten. Dabei haben Anna und ich noch am Training zuvor darüber gesprochen wie scheu die norwegischen Jungs seien. Am späteren Abend dann, als wir uns gerade wieder von unserem Schock erholt hatten wurde uns ein lebendes Packet geliefert. Es war einer der Jungs, komplett in Klarsichtfolie eingewickelt, und die Kleider hatte er immer noch nicht gefunden. Naja immerhin verdeckte er das wichtigste mit seinen Händen. Es hat jetzt zur Folge, dass ich ihn erstens natürlich nicht mehr ernst nehmen kann, und zweitens jedes Mal grinsen muss wenn ich ihn sehe, und das ist weil er auf die gleiche Schule geht und den gleichen Club hat, sehr oft. Was mich als Schweizerin, wo die Alkohollimite 16 ist sehr erstaunt hat, Alkohol war ganz sicher nicht im Spiel, weil erstens keiner von denen über 18 ist, was die norwegische Limite ist, und zweitens es keinen Weg gab Alk hinein und die leeren Flaschen wieder hinaus zu schaffen. Wenn jemand eine Erklärung für dieses Verhalten hat, schreibt doch bitte mal eine Email oder ein SMS.

Naja am nächsten morgen war es dann natürlich hart aufzustehen, weil wir bis tief in die Nacht wachgelegen und geredet hatten. Trotzdem mussten wir wieder fit sein für ein neues Rennen, welches aber klar von den Nichtteilnehmern des Samlings dominiert wurde. Die Region in der die zwei Rennen stattfanden heisst überigens skumsjøen, wobei skjøen See bedeutet, und ich mir zusammen mit anderen Wasserratten ein Bad nicht eintgehen liess, auch wenn das Wasser etwa zehn und gefühlte minus 10 Grad warm war:)
Inside Skistua

Am Montag kehrte dann wieder etwas Ruhe ein, und eine weitere Schulwoche begann. Bevor wir mit dem Freitag und dann dem nächsten Wochenende weiterfahren möchte ich euch aber zuerst noch etwas vom Umgang mit den Digitalen Medien hier in Norwegen erzählen. Dieser ist nämlich ganz anders als ich ihn mir von der Schweiz gewöhnt bin. In Norwegen haben praktisch alle ein Smartphone, vom 10 Jährigen bis zur Grossmutter, und auch mit PC, Tablet und Co wissen alle sehr gut umzugehen. Jedoch hat in der Schule kaum jemand eine Ahnung von Word, Excel und Co. Das heisst, alle kennen es, aber kaum jemand hat je etwas davon gehört wie die einfachsten Formatierungsregeln lauten oder was man auf einer Powerpoint Präsentation beachten muss, ganz zu schweigen von den Formeln und Funktionen von Excel. Dies erstaunte mich sehr und es passt nicht unbedingt zusammen....
Um zu verdeutlichen wie der Umgang mit Medien funktioniert hier eine kurze, wahre Geschichte. Als wir vor ein paar Wochen bei Bestemor und Bestefar zu Besuch waren, und ich am Morgen, die Treppe hinunterkam in den Wohnbereich, musste ich mich zuerst mal kurz kneifen. Denn da sassen doch tatsächlich Bestefar am Laptop und Bestemor am IPad, aber was mich zum staunen brachte war, dass daneben Mamma sass mit der Zeitung in der Hand!!?
Naja so funktioniert es eben, andere Länder, andere Gewohnheiten.

Nun aber zum Freitag und diesem Wochenende:
Am Freitag hatten wir in der Schule Besuch vom Fotograf und wir durften am frühen morgen, nach einer Stunde Schlafen in Historie, ein Klassenfoto schiessen lassen;), natürlich sehen wir alle super wach aus darauf, aber das könnt ihr euch ja denken. Am Nachmittag dann, nach der Schule, hatte ich mich mit den 2 anderen Austauschschülerinnen hier in Gjøvik verabredet, da diese Woche der Gjøvik Marken war. Das ist so etwas wie der Maienzug in Aarau oder das Jugendfest in anderen Gemeinden, nur eben anders. Der erste Unterschied war, dass man Eintritt bezahlen musste. Ausserdem kann man auch Kleider kaufen und es gibt Glücksspiele in den verschiedensten Varianten. Was gleich ist, sind hingegen die Achterbahnen und Kinderkarusselle, die auch hier bunt gemixt vorhanden waren. Natürlich gab es jede Menge essen, wobei der süsse Teil deutlich überwog, aber das gehört halt dazu. Zusammen mit Anna und Tonje (eine Freundin von Anna), waren Myra, Hannah und ich dann einen Abend lang unterwegs. Wir hörten uns das Konzert einer Norwegischen Band an, hatten viel Spass auf den Tekoppene (eine Bahn), und schlugen uns den Magen voll. Zum Konzert ist noch zu erwähnen, dass zu meinem Erstaunen fast ganz Gjøvik zusammen kam, um zuzuhören und Spass zu haben. Leider habe ich den Namen der Band vergessen, denn Sie waren nicht mal soo schlecht, wenn man schon ein bisschen übermüdet war;)
Der Markt schloss um elf, allerdings, begann sich das Gelände schon um 10 zu leeren, und um halb 11 waren wir schon fast alleine, das hätte ich auch nicht gedacht.
Wieder zu Hause schauten wir Filme, wobei nicht alle gleich wach blieben, und gingen dann irgendwann in den frühen Morgenstunden ins Bett. Nach einem dementsprechend sehr verschlafenen Morgen war am Nachmittag Premiere angesagt für Myra und Hannah. Sie machten unter meiner Aufsicht das erste Mal Orientierungslauf. Es war ein Genuss Sie zu beobachten wie sie durch den Wald stolperten, und ich hatte sehr viel zu lachen. Ich glaube aber nicht, dass sie das Prinzip von OL am Ende verstanden hatten, denn sie entschuldigten sich bestimmt 1000 Mal dafür, dass sie meine OL Schuhe dreckig gemacht hatten, nicht dass sie es nicht schon vorher gewesen wären:):):)
Nach einer weiteren kurzen Nacht mit viel Sofaschlafen und Filmen, machte Hannah sich dann heute Mittag auf den Heimweg, während Myra und ich mit Myras Gastvater klettern gingen.
Wieder etwas, das ich zum ersten Mal machte, Outdoorklettern:)
Nach sehr viel Anstrengung und mehreren erfolgreich erklommenen Felswänden, war es dann Zeit nach Hause zu kommen, und ich verbrachte den Rest meines Abends hauptsächlich damit im Sofa zu sitzen, Tee zu trinken und jetzt noch diesen Blog zu schreiben.
Original noch viiiel Schöner, diese Mondstimmung


Hier fand später das Konzert statt

Man erkennts zwar nicht gut, aber es hatte wirklich viele Zuschauer

Selfie:)

Meine Klasse

Nun noch ein Update zu meinem Norwegisch: Tja das ist so eine Sache. Ich kann zwar die Basics und verstehe auch das meiste was man mir sagt, aber mit dem Sprechen harzt es immer noch ziemlich. Meine Grammatik ist eine Katastrophe und wenn die Norwger untereinander reden ist es einfach zu schnell. Dann ist es für mich weiterhin nur Blablablablabla. Allerdings meinen alle, dass ich dafür, dass ich erst einen Monat hier bin sehr gut Norwegisch spreche, und wenn ich zurück denke an die erste Woche, sind es Welten. Ich denke es wird dann schon noch kommen und hoffe sehr, dass ich in Neun Monaten dann definitiv alles verstehen werde;)
Nun ist es aber bald Zeit für einen Tiefen Schlaf, denn Morgen beginnt die letzte Schulwoche vor den Herbstferien, und es ist wieder mal eine Faguke.

Sove alle godt og Ha det bra;)
P.S. Mehr Bilder gibt's später, aber ich bin zu müde um sie jetzt alle hochzuladen...

1 Kommentar:

  1. sali jasmin

    das foti, wie der nachem beeri ässe usgsehnd, esch super.

    en schöni ziit. steffu

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