Freitag, 23. Dezember 2016

Winterziit, Wiehnachtsziit

Hei igjen:)
Es ist schon wieder viel Zeit vergangen seit ich mich das letzte Mal gemeldet habe, aber ich hatte einfach keine Zeit. Denn, wie jedes Jahr bedeutet die Vorweihnachtszeit viel Stress in der Schule und auch zu Hause viel zu tun mit dem Geschenke machen, einkaufen, ...
Und es ist auch nicht wahnsinnig viel passiert in der letzten Zeit. Wir hatten wieder mal Faguke und waren im Biologieunterricht in Oslo. Dort haben wir ein Pflanzenmuseum besucht und waren an der Uni. An der Uni haben wir, wie sicher einige von euch schon auf Snapchat gesehen haben, ein Experiment gemacht das mit HIV zu tun hatte. Um euch alle zu beruhigen, nein, es war nicht gefährlich, und wir haben natürlich nicht mit dem echten Virus gearbeitet. Aber das Ziel der Sache war, herauszufinden wie man in der Praxis nachweisen kann ob jemand HIV hat oder nicht. Dies macht man, für alle die etwas Ahnung von Biologie haben indem man versucht Antistoffe des Virus zu finden.
Sonst war nicht viel los in dieser Faguke, ausser in Englisch, denn dort machten wir einen Film über das Thema Flüchtlinge, und das interessante und schwierige war, dass wir einen Flüchtling interviewt haben. Die grosse Herausforderung war dabei die Sprache, denn er konnte kein Englisch und nicht besonders gut Norwegisch konnte. Wie auch immer, am Ende haben dieses Hindernis überwunden und konnten eine sehr spannende Geschichte hören.
Am letzten Wochenende war dann, seit sehr langer Zeit, endlich wieder mal OL angesagt. Und zwar war es ein Trainingswettkampf, der etwas anderen Art. Zum einen weil die Karte mehr als 30 Jahre alt war und zuletzt im Jahr 1987 erneuert wurde, und zum anderen weil alle eine Samichlaus Kappe tragen mussten, und wenn man das nicht hatte wurde man automatisch disqualifiziert.
Am Dienstag war dann der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien, wobei wir nur von 8 bis halb 11 in der Schule waren, und ausser gefrühstückt und ein Spiel namens Kahoot gespielt haben, nichts getan haben. Nach der Schule gings nicht nach Hause, denn zusammen mit anderen Mädchen aus der Klasse feierten wir Weihnachten in Skreia. Skreia ist ungefähr das hinterste Kaff von dem ich je gehört habe, und es hat ausser ein paar Häusern und einer Kirche, nichts als Wald und ein bisschen Acker. Auf jeden Fall konnten wir es uns trotzdem gemütlich machen und neben dem obligatorischen Filmabend, backten wir Pepperkake und hvite Pepperkakemenn. Dies sind zwei traditionelle norwegische Weihnachtsgebäcke. Wir machten auch ein Pepperkakehus, aber da wir kein Lineal hatten, stand dieses ziemlich schief in der Landschaft:) Naja, Spass hats trotzdem gemacht und das ist ja die Hauptsache.
Am Mittwoch kam dann der kürzeste Tag des Jahres. Die Sonne ging um halb zehn auf und um 3 unter. Viel davon haben wir allerdings nicht gesehen, denn es hing eine dicke graue Wolkendecke über Gjøvik, die sich erst nach 5 aufzulösen begann.
Gestern schlussendlich hatten wir Grøtfest bei Tante Hilde. Wir assen Grøt und im grossen Topf hatte es eine Mandel. Die Person, die die Mandel fand war der Gewinner. Leider war es zu viel Grøt und so blieb die Mandel im Topf liegen, und niemand fand sie;)
Am Abend wollte ich dann endlich fertig werden mit allen Weihnachtsgeschenken, aber dummerweise ging mein Laptop kaputt bevor ich das letzte Weihnachtsgeschenk ausdrucken konnte.
Da gab es eine Nacht und Nebelaktion um alle meine Daten zu sichern, aber glücklicherweise habe ich einen Pappa der sehr viel Ahnung hat davon.
Nun muss ich aber noch ein paar letzte Geschenke einpacken bevor Aase und Johann nach Hause kommen und dann bin ich bereit für Weihnachten.
Bilder gibts sobald ich sie wieder habe.
God Jul og godt nytt år
Schöne Weihnachten und ein gutes Neues Jahr aus Norwegen

Sonntag, 4. Dezember 2016

Das Ende der ersten Eiszeit.... Und der Beginn einer Neuen

Heisann!
Es ist schon eine ganze Weile her seit ich das letzte Mal etwas geschrieben habe und es ist auch ziemlich viel geschehen in dieser Zeit.
Als erstes kamen vor etwas mehr als 3 Wochen meine grosse Schwester Aase und ihr Freund Johann für ein Wochenende nach Hause und ich konnte sie endlich auch noch ein bisschen besser kennenlernen.
Dann wurde es warm, nicht besonders warm, also im Aargau würde es wohl als kalt durch gehen, aber es wurde so um die 4 bis 5 Grad im Plusbereich, was so typisches Novemberwetter ist hier. Das bedeutete, dass die Schneemenge stetig abnahm bis es wieder ziemlich grün wurde, aber dank dem Regen wurde es vor allem eins, nämlich glatt. Sehr glatt. Und zum ersten Mal war es so ein richtiger Nachteil so weit oben am Hügel zu wohnen, denn bis vor kurzem befand sich auf dem ersten Abschnitt meines Schulweges, der zugleich der steilste ist, eine 2-3 cm dicke, konstante Eisschicht die nur spärlich mit Kies durchstreut war, was das Begehen nicht gerade einfach machte. Nun ja, nach etwas mehr als einer Woche Temperaturen mehrheitlich über null konnte auch diese Eisschicht nicht mehr standhalten, und so ist Gjøvik im Moment wieder mehrheitlich grün, mal abgesehen von ein paar Schnee- und Eisresten. Immerhin, jetzt wird es wieder kalt und die Temperaturen sollen in nächster Zeit nicht mehr über die Nullgradgrenze steigen, da gilt es abwarten bis der nächste Schnee kommt, denn, im Moment haben wir viel Sonnenschein und blauen Himmel.

Wenn wir schon gerade beim Wetter sind, noch eine kleine Anmerkung und Antwort auf eine viel gestellte Frage aus der Schweiz: Ja, es ist nicht mehr so lange hell, für alle die es genau wissen müssen, die Sonne geht so rund um 9 Uhr auf, das bedeutet erstes Tageslicht kurz nach 8, und unter geht sie so um 15 Uhr, was bedeutet, dass es bereits um 4 mehr oder weniger komplett dunkel ist, und das merkt man. Denn, die eigentlich kurzen Schultage fühlen sich viiel länger an, wenn man am Morgen in die Schule geht und es dunkel ist, genau so wenn man am Nachmittag nach Hause geht.

Nun aber wieder zu beeinflussbaren Ereignissen, denn aus dem vor einem Monat noch so ruhig aussehenden November wurde ein sehr aufregender Monat mit vielen grossen und kleinen Erlebnissen.
Am Wochenende vor zwei Wochen war wieder Geburtstag feiern angesagt, und zwar der meiner deutschen Kollegin Hannah, die ebenfalls hier im Austausch ist. Nach einer langen Nacht, und vielen Geschichten die nicht veröffentlichbar sind ging eine weitere Woche zu Ende, und damit waren auch schon 3 Monate vom ganzen Austausch vorbei.
Wer kennt diesen Film schon nicht? - Mamma Mia
In der nächsten Woche, oder besser gesagt von Montag bis Freitag, war ein längerer Besuch bei meiner Kontaktfamilie angesagt. Meine Kontaktfamilie lebt in Snertingdal, was knapp eine Stunde von Gjøvik entfernt liegt, und da es eine normale Schulwoche war, bedeutete das für mich sehr früh aufstehen. Ansonsten war es aber schön auch mal eine andere norwegische Familie zu sehen, und sie haben sehr viel Schnee und Tiefwinter in Snertingdal, da es etwas höher liegt als Gjøvik. Trotzdem, dass es schön war, vermisse ich es nicht, denn es war halt eben nicht wie zu Hause, denn mein zu Hause ist und bleibt in Gjøvik.
Ansonsten hatten wir in der Schule Skrivedag, was bedeutete, dass wir an einem Tag 5 Stunden lang etwas auf Norwegisch schreiben durften, das dann bewertet wurde. Da ich aber erstens keine Ahnung von Nynorsk habe und zweitens auch nicht so einen grossen Wortschatz habe, bekam ich ein einfacheres Gedicht zum analysieren und ich durfte bereits nach 3 Stunden nach Hause gehen, oder zumindest die Turnhalle verlassen, denn da ich während dieser Zeit bei meiner Kontaktfamilie wohnte, musste ich so oder so bis um 3 Uhr warten. Sonst gibt's aus schulischer Sicht nicht viel neues, ausser vielleicht, dass ich begonnen habe, am Norwegischunterricht aktiv teilzunehmen, anstatt wie bisher einfach mit einem Sprachenlernbuch zu arbeiten.

Bio Unterricht
Nun noch zu vergangenen Wochenende: neben schlafen und Kinobesuch war unteranderem Julebasar und wieder mal Geburtstagsfeiern angesagt:
Der Geburtstag ist der meines Pappas, und Julebasar ist auf Deutsch Weihnachtsbazar. Der war von der Schulband von Sivert organisiert, und es war noch ziemlich interessant zu sehen, wie es in Norwegen so abläuft. Denn ob wohl es nicht viel anders ist, als in der Schweiz, so hat es doch einige Verschiedenheiten, vor allem das mit dem Lösli ziehen funktioniert ein bisschen anders hier.
Dieses Wochenende bestand aus einem Theaterbesuch in Oslo am Freitag, einer AFS Aktivität am Samstag und Lebkuchen backen heute. Das Theaterstück, das wir sahen ist das wohl typischste norwegische Weihnachtsstück überhaupt und heisst Reisen til Julestjernen. Es ist ein sehr schönes Stück und es ist eine Mischung aus Schneewittchen und Weihnachten.
An der AFS Aktivität verzierten wir Pepperkakehusene wobei Pepperkake so etwas ähnliches wie Lebkuchen ist, nur hart und ohne Lebkuchengewürz.
Das Resultat vom Lebkuchen backen, mmmh

Nun hab ich noch eine kurze Aufklärung für euch die meinen Austausch aus der Schweiz mitverfolgen  und etwas in eigener Sache.  Also für alle die schon gefragt haben, und noch viel mehr für alle die es noch tun wollten hier die Antwort auf die meist gestellte Frage aus der Schweiz: Nein, ich komme nicht in die Schweiz zurück an Weihnachten, und für alle die danach als Kommentar sagen wollten, aber dann siehst du deine Familie ja gar nicht, und wird dann Weihnachten nicht einsam? Nein ich sehe meine Schweizer Familie nicht, und nein Weihnachten wird nicht einsam, denn ich habe ja auch eine Norwegische Familie.
Dann noch das in eigener Sache, Ich möchte mich bedanken bei allen die einen Kommentar oder ein Mail geschrieben haben, oder sich in irgend einer anderer Form bei mir gemeldet haben. Ich habe mich sehr darüber gefreut und möchte euch mitteilen, dass das Kommentarfeld weiterhin zur Verfügung steht.
Ja, thats it für eine Weile.
Ha det bra:)
P.S. hier noch ein paar Impressionen vom AFS Camp im Oktober: