Freitag, 30. Juni 2017

Zurück in der Schweiz

Hei
Nach einem ganzen Jahr bloggen wird dies mein letzter Blogeintrag zu meinem Jahr in Norwegen, und auch sonst ist das hier wohl der letzte Post für eine Weile.
Ich möchte diesen Post nutzen um euch von den letzten Wochen in Norwegen und dem nach Hause kommen zu erzählen.
Wie wohl fast in jedem Austausch, waren auch meine letzten Wochen gut gefüllt mit vielen Aktivitäten. Nach dem Wochenende mit den norwegischen Meisterschaften im Orientierungslauf war am nächsten Wochenende schon das erste Mal Tschüss sagen angesagt. Nämlich am letzten AFS Hamar Treffen. Dort trafen wir Austauschschüler der Region uns nämlich ein letztes Mal vor dem Abschlusslager, und wir sahen die Leute des Lokalen AFS Komitees schon zum letzten Mal. Da waren es nur noch 2 Wochen bis zum Rückflug in die Schweiz. Am Donnerstag Abend hatte ich dann ein kleines Abschlussfest mit meinen Freunden von der Schule und wir konnten noch mal viel zusammen lachen. Es war ein komisches Gefühl zu denken, dass wir uns schon bald lange nicht mehr sehen würden, und trotzdem kam das Gefühl des Abschiednehmens noch nicht so richtig auf, weil wir uns ja in der Schule noch sahen.
Am Wochenende war Kretsmesterskap (so etwas wie Kantonsmeisterschaft) im Sprint und der Mitteldistanz im OL und diese wurden von unserem Verein organisiert. Zum Abschluss meines OL-Jahres in Norwegen konnte ich dort noch mal 2 Medallien nach Hause nehmen (1. Sprint, 3. Mittel) und auch sonst kamen Erinnerungen auf, war doch die Mitteldistanz im gleichen Wald, wie ich vor knapp einem Jahr mein allererstes OL Training in Norwegen hatte, und dieser Wald, auch wenn er von den Norwegern als sehr grün bezeichnet wird, wurde über das Jahr hinweg zu meinem absoluten Lieblingswald.
Ja und dann begann auch schon meine letzte Woche in Norwegen. Diese verbrachte ich in der Schule. Grund: AFS Norwegen hat das Jahr so geplant, dass wir nach Hause reisen sollten bevor das Schuljahr fertig ist. Am Dienstag war dann noch der letzte von 5 möglichen Terminen um für das Mündlich Examen gezogen zu werden, und weil ich nie vorher gezogen wurde, war es klar dass ich in einem Fach am Donnerstag noch ein Examen haben würde. Das Fach war Englisch und mit einer 5 konnte ich das Schuljahr zufriedenstellend abschliessen. Das bedeutete allerdings dass ich den Dienstag und Mittwoch mit dem Englischpensum des Jahres beschäftigt war und eigentlich gar keine Zeit hatte daran zu denken, dass mein Jahr in Norwegen bald fertig war.
Am Dienstag Abend probierte ich noch eine neue Sportart aus, nämlich Roll-ski. Das ist das was man im Sommer macht, wenn es keinen Schnee hat zum Langläufeln. Aber es ist viel schwieriger und Stürze auf den harten Teer haben meist auch grössere Folgen als in den weichen Schnee. Darum waren wir doch noch etwas vorsichtig unterwegs.
Am Mittwoch Abend gingen Anna und ich nochmal im Mjøsa, dem grössten See Norwegens, baden, allerdings war es ziemlich kalt.
Dann kamen noch alle Verwandten und meine Kontaktfamilie vorbei zu einem kleinen Abschlussfest. Da ich irgendwie in den Gedanken noch halbwegs beim Examen war und alles sich auch sonst noch wie Alltag anfühlte, wurde das ganze dann etwas unreal, und es fühlte sich einfach falsch an, Tschüss zu sagen, im Wissen, dass ich bald einmal in die Schweiz zurückreisen würde.

Am Donnerstag Morgen musste ich dann früh aufstehen um mein Examen zu schreiben und noch ein paar letzten Freunden tschüss zu sagen, bevor es am Nachmittag mit dem Zug nach Oslo ins Abschlusslager von AFS ging. Im Zentrum von Oslo angekommen wartete dann noch der schmerzhafteste Abschied von allen. Nämlich den von meiner Familie, die ich das Jahr durch sehr lieb bekommen habe.
Ein letztes Mal in der Schule

Einen letzten Sonnenuntergang geniessen
Nach zwei Tagen AFS Camp, bei dem wir auf das heimkommen vorbereitet werden sollten, aber nicht wurden, ausser dass ich zwei Tage fast nur deutsch mit anderen Deutschen und österreichischen Austauschschülern gesprochen habe durften wir dann am Samstag morgen um 2 Uhr aufstehen und an den Flughafen reisen. Dort durften wir noch 4 Stunden auf dem kalten Flughafenboden warten, und nach und nach verschwanden immer mehr Leute, bevor ich Flora, nach einem Jahr wieder in die Arme schliessen konnte. Zusammen gings durch die Sicherheitskontrolle bevor wir noch ein letztes mal die Deutschen sahen und dann auch schon im Flugzeug sassen. Noch ein letzter Blick auf Norwegen, ein bisschen Schlaf nachholen und dann wieder auf Schweizer Boden stehen.
Nachdem wir unser Gepäck bekommen hatten, sahen wir zum ersten Mal wieder unsere Eltern. Dies war der komischste Augenblick des ganzen Austausches bis jetzt. Es war ja schön meine Familie wieder zu sehen, aber gleichzeitig vermisste ich die andere Familie, und irgendwie wusste niemand recht was sagen. Alles war so fremd, das Dorf, das Haus und auch die Personen. Auch wenn sich nicht viel verändert hat äusserlich, so habe auf jeden Fall ich mich verändert. Wenn man so darüber spricht, dass man sich in einem Austausch verändert, so hört sich das so leicht an, aber was das beinhaltet merkt man wohl erst wenn man wieder nach Hause kommt. Die Tage der letzten Woche habe ich dann auch hauptsächlich mit Zimmeraufräumen verbracht, weil ich so viele Dinge noch hatte, die ich eigentlich nicht mehr brauchte. Das Fremdheitsgefühl des Anfanges verschwand langsam, obwohl sich alles noch nicht wirklich wieder zu Hause anfühlt, aber das ist so schwierig zu beschreiben.
Am Mittwochabend konnte ich mich dann ein bisschen mit gleichgesinnten austauschen während einem Facebook treffen mit 3 anderen Austauschschülerinnen aus Deutschland, Ungarn und HongKong. Was wir nicht beachtet hatten war, dass es für Myra mitten in der Nacht war, aber es war trotzdem lustig.
Filter ausprobieren
Und jetzt ist es noch an der Zeit Danke zu sagen. Danke vielmals an alle die mich während diesem Jahr unterstützt haben. Das grösste Dankeschön geht an meine beiden Familien, auf die ich immer zählen konnte in diesem Jahr. Danke an alle meine Freunde in der Schweiz und in Norwegen für eure meistens mentale Unterstützung. Danke an alle die super Menschen die ich in Norwegen kennenlernen durfte. Danke an alle Nachbarn und bekannten hier in der Schweiz. Danke an meine Norwegische Schule und meinen Norwegischen OL-Verein, Gjø-Vard O-Lag. Und Danke an alle die ich jetzt vergessen habe. Ohne euch wäre ein solches Jahr nicht möglich gewesen. Ich habe ein wunderbares Jahr in Norwegen genossen und es ist nicht möglich in Worte zu fassen wie dankbar ich dafür bin, darum ist das einzige das ich noch sage DANKE für das Jahr, und wir sehen uns.
Auf wiedersehen;)
Tusen takk til alle som har støttet meg i dette året. Jeg vil takke spesielt familiene mine, både i Norge og i Sveits, jeg kunne alltid si ifra når det kanskje ikke var så lett. Også takk til alle vennene mine og til alle de snille menneskene som jeg ble kjent med i Norge. Det var utrolig gøy med dere. Jeg vil også si takk til naboene og alle jeg kjenner i Sveits for deres støtte. Takk til Gjøvik vgs og til alle medlemmer i Gjø-Vard O-Lag. Det var gøy å kunne gjøre orientering i Norge. Takk til lærerne mine, jeg lærte veldig mye i Norge. Og til slutt vil jeg si takk til alle som jeg har glemt nå, jeg savner Norge og alle dere som er der utrolig mye. Jeg har opplevd et kjempebra år i Norge og det er umulig å beskrive hvor takknemlig jeg er. Derfor sier jeg bare TUSEN TAKK for dette året og vi ses sikkert en gang i fremtiden igjen.
Ha det bra:)

Montag, 5. Juni 2017

NM Wochenende

WARNUNG: Dieser Blogeintrag ist extrem langweilig für nicht OL-Läufer.
Das Pfingstwochenende war hier in Norwegen für mich mit OL verbunden. Und nicht mit irgendwelchem OL, nein mit den Norwegischen Meisterschaften im Sprint und der Sprintstafette.
Mit der Wahl ein Austauschjahr zu machen wählte ich den Austausch vor dem Orientierungslauf, und diese Entscheidung war das Ende meiner OL-Karriere auf Topniveau, wenn sie auch vor einem Jahr noch so unbewusst war. Heute bin ich dankbar dafür dass ich nicht wusste, dass meine Karriere zu Ende sein wird, wenn ich mich für den Austausch entscheide, denn das Erlebnis Austausch hätte ich unter keinen Umständen mit noch so grossen Erfolgen im Orientierungslauf tauschen wollen. Trotzdem dass ich nicht mehr auf Topniveau laufe, kann ich trotzdem noch mit dabei sein im OL und so kam es dass ich an den Norwegischen Meisterschaften im Sprint und der Sprintstafette teilnahm. Am Samstag war zuerst der Sprint an der Reihe. Dieser bestand aus zwei Teilen, einer Kvalifikation am Morgen und dann, wenn man sich kvalifizieren konnte, einem Finale am Nachmittag. Das Rennen wurde für die Eliteklassen H/D 21 E (gleich wie H/DE), H/D 19-20 E und H/D 17-18 E (keine vergleichbare kategorie in der Schweiz, ähnlich wie die kategorien an den JWOC / EYOC Selektionsläufen) gross organisiert, und so begann der tag für mich und ungefähr 360 anderen Läuferinnen und Läufern in einer Turnhalle in der Quarantäne. Zum glück war unsere Kategorie, D 17-18 E, eine der ersten die Starteten. Die 70 Läuferinnen wurden aufgeteilt in 3 Heats, und jeweils die 10 besten jedes heats kommen dann in den Final. Ich startete ohne grosse Hoffnungen auf einen Finalplatz ziemlich unvorbereitet ins rennen, und fühlte mich ein bisschen unprofessionell unter all den anderen, die das ganze ziemlich seriös nahmen. Obwohl ich gerade mal knapp die Weisungen durchgelesen habe lief das rennen überraschend gut und als ich ins Ziel kam war ich wirklich zufrieden. Als eine der ersten gestarteten, weil ich in der nationalen punkteliste nicht vorhanden war, weil ich keine nationalen läufe gelaufen bin in dieser saison, beginnte ich mich schnell umzuziehen im ziel. Aber dann plötzlich hörte ich den kommentator beim versuch meinen Namen auszusprechen, was ich gebe es zu nicht für alle ganz einfach ist, aber alle scheitern normalerweise am nachnamen, diesmal war aber der Vorname das problem. Grund dafür dass mein name aufgerufen worden ist, ist dass ich überraschenderweise im Finale war. Damit hiess es für mich, wieder umziehen und mich wieder in die Quarantäne begeben. Diesmal waren nur noch 160 läufer dort, was das ganze ein bisschen einfacher machte, und ohnehin startete ich früh ins rennen. Nach einem schwierigen start ins rennen, ein kurzer erster posten mit viel kartenlesen, und dann gleich eine sehr lange strecke mit einer schwierigen routenwahl, lief es dann ziemlich gut, und mit dem 24. Platz an der Norwegischen meisterschaft bin ich sehr zufrieden.
Und dieser 24. Platz hatte Folgen. Denn GjøVard (mein norwegischer Klub) stellte 2 Teams an der Sprintstaffette Elite NM (Norwegen Meisterschaft). Da nur Lone (eine der besten läuferinnen in unserem Klub) und ich in den Final kamen, war klar dass ich im Ersten Team mitdabei war. Und das auf der Startstrecke. Gut gelaunt aber viel nervöser als am samstag war am sonntag nochmals Quarantäne angesagt. Diesmal waren die 78 konkurrenten nämlich nicht nur 17 und 18 jährige, sondern auch die erwachsenen Eliteläuferinnen. Das Tempo nach dem Massenstart war dementsprechend hoch, und schon nach den ersten paar posten merkte ich, dass die beine schwer wurden. Trotzdem konnte ich nochmal alles geben, und mit dem 30. Rang, nur 1 minute 55 sekunden hinter der ersten läuferrin an den zweiten läufer übergeben. Und das obwohl ich auf der bahn fast eine minute langsamer laufe über 3000 meter, als noch im vorjahr. Mit diesem lauf konnte ich also das Resultat von der einzelmeisterschaft am samstag bestätigen, und auch die grundlage legen, dafür, dass das erste Gjøvard Team schneller war als das zweite. Nach diesem super Wochenende geniesse ich nun den letzten Feiertag, befor morgen die Schule wieder anfängt.
Ha det Bra;)
Überlauf im Finale

Letzter Posten an der Sprintstafette

Gjøvard Team 1 und 2

Interview für die Lokalzeitung

Überlauf Finale

GjøVard Team 1

Übergabe an den nächsten Läufer

Überlauf Sprintstafette



Letzter Einsatz




Überlauf Finale

Im Ziel nach der Kvalifikation

Nach dem Lauf, mit Agnethe

Start

Wer findet mich?

Interview für die Lokalzeitung

Bald im Ziel des Finales