Donnerstag, 18. Mai 2017

Bilder, 2 mal Trøndelag, Eksamenstrekk und Nasjonaldagen

Hei!
Heute melde ich mich wieder einmal mit Bildern von der Tiomila und den anderen Ereignissen die in der letzte geschehen sind, und über die ich auch berichten werde.
Auf dem Bild nur ansatzweise zu erkennen, die Matschwiese an der Tiomila

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Vor dem Abenteuer

Auf dem Heimweg


Bald im Ziel

Start der Herrenstaffel
Das Wochenende nach der Tiomila reisten wir an eine Konfirmation in den Norden, genauer gesagt nach Ørlandet, und das liegt am Rande des Trondheimsfjord. Eine Konfirmation in Norwegen ist nicht so anders als in der Schweiz, der grösste unterschied ist wie man oder besser gesagt Frau sich kleidet. In Norwegen haben nämlich alle Frauen, eine Bunad (wenn man eine hat) an der Konfirmation, und eine Bunad ist so etwas wie die Tracht in der Schweiz mit viel silberschmuck und aus wolle. Jeder Ort oder jede Region hat seine eigene Bunad. Der Unterschied ist, dass man nicht wie in der Schweiz nur Landleute die in einem Trachtenverein sind mit der Bunad sieht, sondern alle, vom Grosssstädter bis zum Bauern. Es gibt auch Männerbunad, aber die werden nicht so häufig gebraucht, die meisten Männer gehen im Anzug. Auf jeden Fall war es aufregend und etwas scary (habe leider gerade keine Ahnung was das auf Deutsch ist und bin zu faul um es in google translate zu suchen) und ich traff viele neue familienmitglieder, die natürlich alle sehr interessiert in mich waren, und viele Fragen zu meinem Austausch hatten. Das Wetter spielte leider nicht ganz mit, wie man auf den bildern sieht, aber immerhin blieb es mehrheitlich trocken.
Wer sich jetzt wie meine Geschwister fragt, was für ein komisches Kleid ich anhabe, es ist eine Bunad



Familienbild: von links: Anna, Pappa, Sivert Aase, Johan, Mamma, Ich

Cousin/Cousinen Bild: Von Links: Aase, Ich, Anna, Julie, Torbjørn, Sivert
Das mit dem Wetter war dann ganz anders eine Woche später denn da reisten Anna und ich zusammen mit dem Zug wieder zum Trondheimfjord, aber diesmal nach Trondheim. Dort besuchten wir Aase und Johan, die dort leben und studieren. Wir durften 3 Tage Sonnenschein und stralend blauer Himmel erleben, und konnten Trondheim noch ein bisschen mehr erkunden, als bisher schon. Trondheim ist eine sehr schöne Stadt und es war cool auch noch ein bisschen andere Seiten zu sehen, so waren wir zum Beispiel auf den Parapeten (gallerie oder so) des Nidarosdom, und wir haben auch dem Trondheimer Kino und einem Bauernmarkt einen Besuch abgestattet. Am Sonntag dann mussten wir schon wieder nach Hause, weil am Montag die Schule weiterging.
Aber halt, etwas habe ich noch ganz vergessen: am Freitag fand nämlich ein Event in der Schule statt, es war Eksamenstrekk. Wir fanden also heraus ob wir ein schriftlicheksamen schreiben oder ob wir ein mündlich eksamen haben werden. In der Geschichtsstunde am Morgen früh war dann deshalb auch nicht die halbe Klasse am Schlafen oder am Online-Zeitung lesen, nein, alle waren aufgeregt und äusserten wünsche in welchen fächern sie ein eksamen schreiben wollen oder auch nicht schreiben wollen. Ich selbst wünschte mir dass ich Französich schriftlich schreiben darf, weil Französisch in Norwegen ist so ungefähr 1. Bez niveau in der Schweiz. und ich wünschte mir dass ich nicht ein Mündlich eksamen haben muss, und ja nicht Biologie mündlich. Um neun uhr also gab dann die Geschichtslehrerin auf und die ganze klasse stürmte raus in die Kantine und versuchte einen blick auf die Listen mit den Namen die ein schriftlich eksamen schreiben zu werfen. Es herrschte chaos weil neben unserer klasse wollten auch die anderen rund 1000 schüler wissen in welchen fächern sie examen schreiben müssen. Nach und nach fanden dann alle heraus was die Zukunft bringt und es wurde emotional. Man hörte Freudenschreie und Jubel auf der einen seite, wenn man ein eksamen bekam das man wollte, aber auch fluchen und tränen auf der anderen seite, wenn man ein eksamen bekam das man nicht wollte. Während dem viel meiner klassenkameraden in Französisch schriftlich rankamen, auch wenn das die grösste furcht der meisten war, stand mein name leider nicht auf der Liste, was für mich bedeutet dass ich ein mündlich examen haben werde. Dementsprechend war dann in den folgenden Stunden die Stimmung ziemlich gedrückt und während die einen anfingen zu lernen, begannen die anderen auszurechnen in welchem mündlichfach sie wohl am ehesten eksamen haben werden. Welches fach man hat im Mündlich eksamen, das erfährt man nämlich erst wenn die mündlicheksamen gezogen werden, und das ist an 5 terminen im Juni, wobei man 2 tage nach dem termin an dem man aufgerufen worden ist eksamen hat. In Mündlicheksamen gibt es Partier und eine Partie besteht aus entweder 5 oder 7 Schülern, und damit zur rechnung: Wenn man ein fach hat in dem schon alle ausser z.B. 3 schüler in einem Schriftlicheksamen drangewesen sind, dann hat man nicht mündlich eksamen in diesem fach, weil es keine vollständige Partie gibt. Wenn es in einem Fach noch genau 7 Schüler hat die ein Mündlich eksamen haben müssen, dann ist es klar dass man in diesem fach sehr wahrscheinlich mündlich eksamen hat. In meinem Fall ist es so, dass in Mathe noch 8 leute kein eksamen hatten, und 7 eins schreiben werden, und in Biologie haben noch 6 leute die chance eksamen zu haben und 5 müssen ran. Kurz gesagt es ist nicht klar auf welches fach ich mich vorbereiten muss. Auf jeden fall weiss ich dass ich nächste Woche ein Norwegisch examen Schreiben werde, dieses habe ich allerdings frei gewählt und es ist ein examen für leute die weniger als 6 Jahre in Norwegen gewohnt haben.
Nun aber von Schule zu schulfrei. Gestern nämlich, am 17. Mai war Norwegens Nationalfeiertag. Wie auf dem Bild unten ersichtlich, war wieder Bunad angesagt, das ist Tradition. Auch Tradition ist der Umzug aller Kinder mit den örtlichen Musikgruppen. Der Umzug ist etwa so wie der Maienzug, einfach dass nicht alle Weiss, sondern in Bunad gekleidet sind. Anna und ich konnten zuschauen, und hatten viel Spass dabei. Der 17. Mai ist ein spezieller Tag in Norwegen, denn auch wenn die Norweger normalerweise nicht so gesprächig sind, ist man am 17. Mai Freunde mit allen, und man Gratuliert allen zum Geburtstag (von Norwegen) und man lernt viele Leute kennen, mit denen man danach vielleicht ein ganzes Jahr lang nicht mehr spricht;). Ansonsten wird der 17. Mai wie ein Kindergeburtstag gefeiert, bei dem sich alle schön anziehen. Man isst Glace und Hotdog und drinkt Süssgetränke aller art. Essen und Trinken wird an jedem Strassenecken verkauft und alle haben Spass. Am Nachmittag traf ich mich dann mit einigen Freundinnen aus der Klasse und Wir schauten zusammen den Russeumzug. Russeumzug? Es ist nicht etwa so dass das ein Umzug der Bevölkerung Russlands ist, nein ein Russ ist die Beschreibung einer Person die im Letzten Schuljahr einer Weiterführenden Schule ist. In der letzten Woche vor den Osterferien beginnt die Russezeit, mit einer Verkleidungswoche, und danach feiern die Russ einen Monat Lang permanent und haben Rote (oder schwarze, blaue, grüne) Russekleider an. Welche Farbe die Kleider haben ist unterschiedlich von Schwerpunktfach zu schwerpunktfach, rot ist studienvorbereitend und damit meistverbreitet. Alle Russ haben auch Russekort, das sind Visitenkarten von sich selbst aber mit Fakeadressen und Telefonnummern, also Zum Beispiel adresse: Gjøvik Videregående skole (Schule), Telefon: Iphone 6S, und so weiter. An einigen wochenenden werden Russetreff organisiert, wo sich die Russen aus allen landesteilen Treffen. Auch ein Teil der Russezeit sind Russeknuter. Man kann prämien gewinnen wenn man verschiedene Dinge in anwesenheit eines Zeugen macht. Das ist zum beispiel, einen Tag lang mit Brot als schuhe gehen, oder eine Stunde lang jedes mal wenn der Lehrer etwas sagt Skål (Prost) rufen, oder während der ganzen Russezeit keinen Alkohol trinken. Ungefähr die Hälfte aller Russeknuter haben mit Sex oder Alkohol zu tun, und einige sind auch gefährlich, wie zum beispiel, sex auf einem Baum haben, und die Russeknuter macht deshalb jeder auf eigene verantwortung. Für die Russezeit geben viele auch viel Geld aus, denn es ist Tradition dass man sich in kleine Gruppen zusammenschliesst und dann entweder ein Auto oder einen ganzen Bus kauft und diesen dann malt und ihm einen Namen gibt. In diesen Bussen wird dann auch hauptsächlich gefeiert. Am 17. Mai endet dann die Russezeit mit dem Russeumzug, wo alle noch ein letztes mal ihre busse und autos zeigen und ein letztes mal in Russekleidern feiern. Leider habe ich vom Russeumzug nur Videos und kann die nicht hochladen. Den Abschluss des Feierns wurde dann ein weiterer umzug mit der Schulmusikgruppe von Sivert, und das anschliessende Fest bei der Schule. Es gibt dann sicher noch mehr bilder vom 17. Mai später aber vorerst ist das untenstehende das einzige.
von Links: Mamma, Pappa, Ich, Sivert(in Musikgruppenuniform), Simon, Anna

Ha det bra:)

P.S.: Simon auf dem Bild ist NICHT mein neuer Freund, er ist der Austauschschüler der vor mir bei meiner Familie war und der auf Besuch war um mit seinen Freunden die Russezeit zu feiern.

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