Montag, 9. Januar 2017

Weihnachten und warten...

Hei
Norwegen=Garantie für weisse Weihnachten??? - Fehlanzeige!!!
Denn es hiess in den letzten Wochen vor allem eins:
warten, warten, warten....
und zwar auf Schnee...
Denn auch vor Norwegen macht der Klimawandel nicht halt.
Wir hatten zwar ein bisschen Schnee vor Weihnachten und dank dem Eisregen vor der Wärmeperiode blieb sogar ein Teil bis hin zu Weihnachten liegen, aber ungefähr die Hälfte der Landschaft wurde wieder grün. Und das Unwetter das im grössten Teil des Landes Schnee und Regen brachte, wurde von den Bergen aufgehalten und schaffte es nicht bis zu uns. Im neuen Jahr fielen die Temperaturen zwar unter null, aber Niederschlag blieb aus. Bis am letzten Freitag, da kam er endlich, der Schnee. Nicht in besonders grosser Menge, aber die grünen Flecken die sich gebildet haben sind verschwunden, und alles glitzert weiss draussen.
Nun aber weg vom Wetter und hin zu, wie man so sagt der schönsten zeit des Jahres, der Weihnachtszeit.
Und ich kann sagen, es war eine superschöne Zeit, und es war extrem spannend norwegische Weihnachten mitzuerleben, gut so verschieden von der Schweiz wars nicht, aber es gibt einige kleinere Dinge, die Weihnachten hier zu einem komplett anderen Erlebnis machen.
So ist zum Beispiel das Essen ziemlich verschieden. Traditionell ist es Ribbe oder Pinnekjøtt, wir hatten jedoch Elchsteak, was ich unbedingt weiterempfehle, denn es ist wirklich sehr fein.
Ein weiterer Unterschied ist die Bekleidung, während wir, auf jeden Fall in unserer Familie nicht so streng sind mit Kleiderregeln gilt in Norwegen für die Männer Anzug und Krawatte und für die Frauen Kleid, und Haare schön. Und dies gilt für alle Altersklassen in ganz Norwegen, und zwar auch wenn man nur zu Hause ist und im engsten Familienkreis feiert. Natürlich gilt diese Regel aber nicht für die ganze Weihnachtszeit, nun spreche ich vom Heiligabend. Und den Unterschied der vor allem Sivert, aber auch mich sehr gefreut hat ist die Menge an Geschenken. So viele Geschenke wie unter, (und in grossflächigem Umkreis rund herum) dem Norwegischen Weihnachtsbaum habe ich in der Schweiz noch nirgends gesehen, Und das zu beschreiben ist wohl auch ziemlich schwer, das muss man einfach selbst miterleben. Weitere Traditionen in Norwegen sind zudem, dass man am Abend vor Heiligabend, also am 23. Dezember um punkt 21.00 Grevinnen og Hovmesteren, auch bekannt als Dinner for One schaut. Wem das nicht bekannt vorkommt soll den Titel auf YouTube eingeben, denn ich bin ziemlich sicher, dass das alle schon mal gesehen haben, vielleicht aber eher an Silvester. Auf jeden Fall schaut man am Heiligabend am morgen 3 nøtter for askenpott, was wie unschwer zu erraten 3 Nüsse für Aschenbrödel ist, aber ich glaube das ist auch in der Schweiz eine nicht unbekannte Sache. Ja ohne die oben genannten Dinge kommt in Norwegen keine richtige Weihnachtsstimmung auf, und zusammen mit zwei Getränken, dem Julebrus, und dem Gløgg (ersteres ist nicht mit einem Getränk in der Schweiz vergleichbar und letzteres ist so etwas wie Glühwein, aber es schmeckt anders und ist ohne Alkohol) ist die Norwegische Weihnacht ein super Erlebnis und miterleben lohnt sich.
Natürlich ist die Weihnacht mit dem Heiligabend und den ersten zwei Weihnachtstagen noch nicht vorbei, denn am 29. Dezember fand der letzte OL des Jahres statt. Genannt wird dieser Marsipanløpet, weil es als Preis Marzipan zu gewinnen gibt. Stattfinden tat er dieses Jahr im ungefähr hintersten Kaff, das ich kenne, mit dem Namen Skreia, und bekannt ist er nur in der näheren Region, bei Gjøvard und den Nachbarclubs, dachte ich zumindest.
Denn als wir da in diesem Schützenhaus sassen nach dem Lauf, und uns aufwärmten nach der Anstrengung in der Kälte, sah ich doch ganz plötzlich ein sehr bekanntes Dress aufblitzen. Natürlich dachte ich zuerst dass das nur eine Einbildung war, oder ein Dress das einfach ähnlich aussieht wie das eines gewissen schweizer Clubs, aber beim genaueren hinschauen merkte ich dass ich wohl seit langem wieder einmal die Gelegenheit habe Schweizerdeutsch life zu hören und mit jemandem zu sprechen, denn das Dress gehörte einem Cordobaner, der zusammen mit seiner Frau die Ferien hier in Skreia verbrachte. Seit Jahren kommen sie jedes Jahr nach Norwegen um Weihnachten zu feiren und natürlich um am Marsipanløpet teilzunehmen;)
Jaja so trifft man Leute, nicht etwa in Oslo oder Trondheim, wo man es erwarten könnte, oder auf OLs bezogen, am Blodslitet oder am O-festivalen, nein in Skreia und am Marsipanløpet.
Über Neujahr waren wir dann bei den Grosseltern in Valdres, und ich konnte mich ein erstes Mal auf den Langlaufskiern versuchen. Ich muss sagen es ging viel besser als bei meinem letzten Versuch in der Schweiz, allerdings muss man sagen, dass ich in der Schweiz Skating probiert habe und hier Klassisch. Auf jeden Fall ist es etwas ziemlich anderes als in der Schweiz, ich werde euch hier meine eigenen Erfahrungen erzählen um den Unterschied aufzuzeigen, aber es ist nicht allgemein zu sehen und gilt sicher nicht für jedermann. Aber für mich ist Langläufeln in der Schweiz auf zwei Latten stehen, irgendwo in einem schattigen Tal, auf steilen Löipen, alle kilometer ein Dorf durchqueren und alle paar meter von jemandem überholt werden oder selbst jemanden überholen. In Norwegen ist es eher so: Ein Familienerlebnis in der freien Natur, vielleicht ab und an an einer Hütte vorbeigehen, hoch oben in den Bergen auf grossen Flächen, die im Sommer Seen und Moore sind und alle paar Kilometer von Jemandem überholt werden oder Jemanden überholen. Ziemlich unterschiedlich also, auf jeden Fall wars ziemlich cool und wir haben inzwischen schon 2 weitere Touren unternommen.
Das ist vorerst alles, leider hab ich immer noch keine Bilder, und mein PC funktioniert immer noch nicht.
Aber ich hoffe ich kann mich bald wieder melden dann mit ein paar Bildern.
Ha det Bra:)


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